Dachsternwarte

Die bisherige Beobachtungspraxis war alles andere als befriedigend. Die Wohnung in der Jenaer Innenstadt ist bestenfalls im Winter astronomietauglich, wenn die umliegenden Dachterassen wenig genutzt werden. Die Sicht ist sowieso eingeschränkt, so dass es hier nicht lohnt, einTeleskop aufzustellen. Der "Ausweichstandort" selbst bietet zwar eine bessere Sicht - durch den sehr jungen Nachwuchs aber, sind die Beobachtungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Die bisherige Wohnung wurde außerdem zu klein. Ein Bauprojekt sollte nun Besserung bringen - Außerhalb der Innenstadt und mit wenig eingeschränkter Rundumsicht. Ein Wohnhaus wurde errichtet, dessen Spitzboden nun zur Dachsternwarte ausgebaut werden sollte. Vor Beginn der Planungsarbeite habe ich nun verschiedene Szenarien der Beobachtungsöffnung durchgespielt: ein normales Dachflächenfenster, eine Öffnung im Dachfirst oder sogar eine Kuppel. Letztere wäre zwar sehr astronomisch, passt haber nicht so recht ins Stadtbild.

Mai 2020

Die bisherige Computersteuerung der Teleskopausrüstung hatte ihre Ecken und Kanten. Die Daten liefen über ein langes USB-Kabel zum PC im Arbeitszimmer. Vom Dachboden aus wurde die Technik dann mit einem Raspberry Pi per Fernzugriff manipuliert. Das ging, war aber von Seiten der Grafik nicht schön und etwas träge. Nun erfolgt eine Technik-Umstellung. Der Raspberry wurde zum Astroberry. Mit der INDI-Bibliothek lassen sich praktisch alle vorhandenen Geräte ansteuern.

März/April 2018

Die Dachsternwarte erfährt eine Veränderung. Mit der Anschaffung einer etwas kräftigeren Montierung kamen auch ein paar Veränderungen bei der Stromversorgung. Bisher wurden alle benötigten Spannungen von jeweils einem Netzteil zur Verfügung gestellt und per Kabel zumTeleskop geleitet. Um den Kabelsalat zu entschlacken, wurde ein altes PC-Netzteil herangezogen. Jetzt laufen nur noch Kabel für +12 V, +5 V und die Masse durch den Kanal. An der Säule selbst gibt es einen Verteilerkasten. Leider war es doch nicht kräftig genug... Ein kräftigeres Schaltnetzteil musste her. Die Wahl fiel auf ein Festspannungsnetzteil, das 13,8 V bei 20 A abgibt. Das bedingte eine kleine Veränderung im Schaltkasten, der hier beschrieben ist (ein zusätzliches LM2596S-Modul, um 5 V bereitzustellen).

Die oberen drei Buchsen sind mit 12 V beschaltet, um Montierung, M-Gen und andere Geräte zu versorgen. Die unteren Buchsen liefern 5 V für den USB-Verteiler bzw. 7,4 V für die EOS. Durch Beschaltung einzelner Kontakte sind Verwechslungen praktisch ausgeschlossen. Die für die EOS benötigte Spannung von 7,4 V stellt ein Spannungswandler LM2596S aus 12 V zur Verfügung. Das Kästchen enthält auch die Stufenschaltung der Taukappenheizung. Die Anleitung stammt aus dem Netz; allerdings ist die Quelle nicht mehr verfügbar. Über einen Drehschalter wird der Widerstandsdraht der Taukappenheizung direkt bzw. über Widerstände mit der Spannungsquelle verbunden. LEDs zeigen die Schaltstufe an. Durch die Dioden wird erreicht, dass eine Art LED-Balken angezeigt wird.

Hier ist der vereinfachte Schaltplan dargestellt (ohne Gewähr):

 

 

April 2015

Es ist soweit. Die Dachsternwarte ist fast fertig. Die Kabel wurden stolpersicher in Kanälen verlegt. Alle Netzteile liegen hinter dem Schreibtisch, um das Kabelwirrwar an der Säule gering zu halten. Die Kabel (Stromversorgungen und USB-Kabel) verlaufen von dort aus durch einen begehbaren Bodenkanal zu Säule. An der Säule befindet sich ein ein USB-Verteiler, an dem die Handsteuerung, Kamera und der Fernauslöser angeschlossen sind.

Das Firstfenster wird über einen Taster elektrisch bewegt. An der Ost- und Westseite befindet sich jeweils eine rote Lampe als Nachtlicht, deren Helligkeit über einen Dimmer reguliert werden kann. Der Rechner ist vernetzt, so dass die Daten unkompliziert auf den PC im warmen Arbeitszimmer übertragen oder das Teleskop bzw. die Kamera von dort aus überwacht und ggf. auch gesteuert werden können.

Schaltplan

November 2014

Es geht der Fertigstellung entgegen. Die Säule ist installiert. Dank des Adapters kann die Montierung waagerecht ausgerichtet werden. Darüber hinaus gestattet der Adapter die Demontage der Montierung, ohne dass die Justage verloren geht.

Erste Beobachtungen haben gezeigt, dass Teleskop und Fußboden ordentlich entkoppelt sind.

 

 

April 2014

Es geht weiter. Die Elektrik hat auch den Spitzboden erreicht, so dass das Firstfenster jetzt endlich geöffnet werden kann. Das Teleskop hat erstmal provisorisch seinen Platz gefunden und steht auf dem Dreibein. Der Boden ist durch die Wärmedämmung aber derart wackelig, dass man jede Bewegung merkt. Es muss also eine feste Säule her.

Darüber hinaus liegen neben den Stromkabeln auch eine Daten- und eine USB-Leitung ins Arbeitszimmer bereit. Ein kleiner Schreibtisch und die passende Sternwartenbeleuchtung müssen auch noch her.

 

 

 

 

 

 Januar 2014

Die Bauarbeiten sind weit vorangeschritten. Der Beobachtungsplatz im Dachspitz hat ein elektrisch zu öffnendes Firstfenster erhalten. Es bietet eine nutzbare Öffnung von 100x150 cm.

Der Raum ist als Kaltraum konzipiert. Daher wurde vor dem Aufbringen der Wärmedämmung eine Metallplatte mit angeschweißtem Rohr mit der Stahlbetonplatte verschraubt. Dieses wird später die Teleskopsäule aufnehmen.